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Besichtigung Glashäger Brunnen GmbH
Mittwoch, 23.03.2005 | 20:41
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Die Feuerwehr Bad Doberan hat in ihrem Ausrückebereich eine Menge Schwerpunktobjekte zu betreuen. Oft sind es solche Objekte wo durch Feuer vor allem eine große Anzahl von Menschenleben in Gefahr geraten. Hierzu zählen z.B. das Krankenhaus, die Reha-Klinik, eine Vielzahl von Altersheimen sowie Hotelkomplexe. Aber auch einige Industrieanlagen zählen dazu und sind in der Liste erfasst.
Am gestrigen Dienstag stand die Brandschutzbesichtung eines dieser an, nämlich der Glashäger Brunner GmbH. Schon seit 1910 wird in Doberan Mineralwasser abgefüllt. Heute verlassen über 500.000 Hektoliter das Werk in Doberan, darunter auch Brause und Erfrischungsgetränke. Glashäger ist Markführer in Mecklenburg-Vorpommern und wird fast in ganz Norddeutschland vertrieben.
Wer von den 28 anwesenden Kameraden der Meinung war, bei so viel Wasser gibt es eh keine Gefahrenpunkte, hatte in der Regel nach der 2,5h Führung ein andere.
Zuerst holte Wehrführer Wolfgang Scheil den Großbrand auf dem Glashäger Lagergelände in Althof vom 31.05.1992 in Erinnerung. Damals brannten riesige Mengen Leergut auf einer Freifläche. Zusammen mit 2 weiteren Feuerwehren und über 50 Kameraden wurde der Großbrand bekämpft. Die Flammen schlugen damals bis zu 50 Meter in den Nachthimmel.
Danach begann der technische Leiter Herr Böhm mit seiner Werksführung. Es wurde zuerst die Löschwasserversorgung besichtigt und eventuelle Entnahmemöglichkeiten aus dem Werksnetz geprüft. Nebenbei wurde das gigantische Pumpenhaus besichtigt.
Anschließend ging es direkt ins Werk. Und Herr Böhm konnte gleich mit dem ersten Atemstocker aufwarten. Vor uns stand ein riesiger Tank der mit 50 prozentigem Natriumhydroxid gefüllt ist. Natriumhydroxid oder auch Natriumlauge ist ein sehr gefährliches Gefahrgut das sehr Gesundheitsschädigend ist und außerdem stark ätzend. Das Natriumhydroxid wird im Werk neben einer Reihe von anderen Chemikalien in einem Mischverhältnis von 1,5% zum Reinigen des Leergutes genutzt. Ein erheblicher Gefahrenpunkt.
Nach Besichtigung zweier Abfüllanlagen, verschiedener Technikräume und dem Lager stand die Besichtigung des Sprinklerhauses an. Das komplette Werk kann gesprinklert werden und kann auch Autark arbeiten. Dazu steht ein 125PS Iveco Aggregat permanent in Bereitschaft um die Sprinkler aus einem eigenen Werkstank zu versorgen.
Nach dem Besuch des Heizhauses ging es zurück zur Feuerwache Bad Doberan. Auf diesen Dank nochmals Herzlichen Dank an Herrn Böhm für seine interessante Führung. Hoffen wir dass es bei Glashäger nie zu einem Störfall kommt.
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